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Star Trek: Discovery – Besprechung zu “Donnergrollen” (S2E6)

Von Sebastian Blasek

Spoilerwarnung.
Diese Rezension enthält massive Spoiler zu “Donnergrollen“, der sechsten Episode der zweiten Staffel von “Star Trek: Discovery” und sollte erst gesehen werden, wenn man sowohl die anderen Folgen der Serie, sowie den Short Trek The Brightest Star” gesehen hat.

I. Einleitung.
Als am Freitagabend eine Gruppe von etwa dreißig Fans aus Berlin und Brandenburg in einem traditionsreichen Potsdamer Lokal zur Star-Trek-Tafelrunde zusammenkamen, konnte der aufmerksame Beobachter eine seltsame Erscheinung ausmachen:
Vielleicht keinen roter Engel, aber Trekkies aus den unterschiedlichsten Lagern mit den unterschiedlichsten Vorlieben und den unterschiedlichsten Ansichten diskutierten gemeinsam angeregt über die erst am Morgen verfügbar gewordene Folge. Das geschah erstaunlich zivilisiert. Es wurde zwar genauso viel geschimpft wie gelobt, doch ein jeder versuchte seine Position mit Argumenten zu unterlegen. Am Ende des Abends schlich sich jedenfalls das Gefühl ein, als hätte sich langsam immerhin eine gewisse Akzeptanz der Serie beim Großteil der Fans breitgemacht.
Doch gab diese Folge so einen Stimmungswechsel wirklich her?

II. Story.
Ein weiteres Signal des roten Engels führt die USS Discovery zu einer fremden Welt.
Doch was für manches Crewmitglied nur wie ein weiterer, von primitiven Eingeborenen bevölkerter Planet scheint, ist viel mehr für den ersten Offizier Saru. Ausgerechnet über seiner Heimat Kaminar erscheint der rötliche Schimmer der unbekannten Macht.
Doch auf der Oberfläche seiner Heimat gerät Saru nicht nur auf Konfrontationskurs mit seiner Schwester und den Glaubensgrundsätzen seines Volkes, sondern erregt auch die Aufmerksamkeit der Ba’ul, die seine Spezies seit Jahrtausenden verängstigt, unterjocht und ermordet.
Mutig lehnt er sich mithilfe seiner Kameraden gegen die Ungerechtigkeit auf, doch er muss erkennen, dass nur er allein den Missstand beheben kann, um seinen Planeten von der Lüge zu befreien, die seine Artgenossen in ehrfürchtiger Schicksalsergebenheit hält.
Als erster Kelpianer seit zweitausend Jahren, der das vahar’ai überstanden hat, steht er plötzlich einem Mitglied der dämonischen Ba’ul gegenüber und muss erkennen, dass seine Version der Geschichte nur die halbe Wahrheit darstellt…

III. Lobenswerte Aspekte.
Bewegung.
Nein, mit ‘Bewegung‘ meine ich nicht die vielen opulenten Kameraschwenke, raschen Schnitte und fließenden Übergänge, die man in dieser Episode am laufenden Band bewundern kann.
Obwohl wir abermals eine Folge erleben, in der wir vergeblich auf ein Lebenszeichen Spocks warten, kann man am Ende mit Fug und Recht behaupten, dass die größere Handlung ein gutes Stück vorangekommen ist.
In “Donnergrollen” werden nämlich nicht nur das Mysterium und die Motive des roten Engels näher beleuchtet, sondern auch packende Entwicklungen fortgeführt, die mit dem Short Trek “The Brightest Star” und der vierten Episode “Der Charonspfennig” eingeleitet wurden, nur um seither einsam vor sich herzuköcheln. Fraglos zeigen sich damit nicht nur deutlich die vielversprechenden Einbindungsmöglichkeiten solcher Mini-Folgen, sondern auch die mannigfaltigen Reize einer Staffel-übergreifenden Handlung, die immer wieder vermeintlich untergegangene Erzählstränge aufgreift, um sie zurück ins Schlaglicht zu zerren.
Lässt man sich darauf ein hat man als Zuschauer tatsächlich das beruhigende Gefühl, dass die Autoren irgendwo einen größeren Plan in der Hinterhand haben und immerhin wissen, in welche Richtung es gehen soll. Sie erzeugen massiv Spannung indem sie den Zuschauer nur häppchenweise Informationsfetzen zukommen lassen und es dem Zuschauer selbst überlassen, sich einen eigenen Reim auf das Geschehen zu machen. So gewinnt man aus Mangel an zuverlässigen Informationen schließlich beinahe zwangsläufig den Eindruck, dass die offensichtlichen Parallelen bei Sarus Geschwisterzwistigkeiten in bester Star-Trek-Tradition Burnhams Suche nach ihrem eigenen (Adoptiv-) Bruder maßgeblich inspirieren und am Ende durch eine Folge, in der sie zugunsten des Quoten-Außerirdischen ihren Platz im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit temporär räumen muss, dem größeren Ganzen dienen.
Dabei bilden diese erzählerischen Gleichnisse keineswegs den einzigen Moment, in dem man vertraute Muster aus den guten, alten Star-Trek-Tagen wiederentdeckt. So lassen einige Knöpfe auf den Armaturen der Discovery-Konsolen an ihre Entsprechungen bei TOS denken und auch viele der liebevoll eingebauten Sounds erinnern – sofern man sie noch bewusst wahrnimmt – an diese erste Star-Trek-Serie.
Im Hinblick auf Sarus steigende Anzahl von Superfähigkeiten (Supersehkraft, Megastärke, Gehirn-Dartpfeile) muss man an dieser Stelle sogar auf den legendären Spock selbst verweisen, dem im Laufe der drei Staffeln TOS ebenfalls im Wochentakt neue abenteuerliche Sonderkräfte (Zusatzaugenlider, Megastärke, Telepathie) zugeschrieben wurden
Und dann bildet auch Sirannas rührseliger Abschied von ihrem Bruder ein altbekanntes Motiv:
Die bemühten Ausflüchte, warum sie auf der Planetenoberfläche bleiben muss statt ihren Bruder zu begleiten und das Universum zu entdecken, erinnert an eine Vielzahl von erschreckend ähnlichen Momenten der Star-Trek-Geschichte, in denen ein Nebencharakter das vermeintlich ernst gemeinte Angebot ausschlägt, von nun an ein Teil der Hauptdarstellerriege zu werden (Aquiel Uhnari, Melora Pazlar oder Nella Daren – um nur eine kleine Auswahl zu nennen).

Charaktermomente.
Dass längst ein neuer, frischer Wind bei Discovery weht kann man spätestens daran sehen, dass diese Folge mit einem weiteren ‘ehernen Merkmal‘ der ersten Staffel Discovery bricht. Der gesamte Fokus dieser Episode liegt nämlich ausnahmsweise einmal nicht auf der Power-Frau Michael Burnham, sondern auf dem fanatischen Revoluzzer ‘El Ché‘ Saru, der hier die bestehenden Gesellschaftsverhältnisse auf seiner Heimatwelt radikal umwirft (und nebenbei sogar den Einleitungsmonolog halten darf!). Als angenehmer Nebeneffekt entpuppt sich zudem, dass man noch mehr als je zuvor über die Kelpianer, ihre Kultur und ihre Gesellschaft erfährt.
Doug Jones bewegt seine Figur dabei zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen Licht und Schatten oder zwischen “Der Charonspfennig” und “Si Vis Pacem, Para Bellum“.
Denn der ersten Offizier der Discovery ist zerrissen zwischen zwei Welten:
Zum einen seiner selbst auferlegten Mission zur Befreiung seines schmackhaften Volkes vom Joch der Ba’ul-Unterdrücker und zum anderen seiner Loyalität zur Sternenflotte, die ihm ein Leben jenseits der Zwänge seiner Heimatwelt ermöglicht hat.
Dabei präsentiert sich Saru vielleicht nicht immer nachvollziehbar (etwa sein aufmüpfiges Verhalten gegenüber seinem Captain) und rational (wozu erzählt er den Ba’ul von seiner Schwester auf dem Planeten?), aber welche zerrissene Seele ist schon nachvollziehbar und rational?
Seine Freundin Michael Burnham findet sich hingegen in einer Rolle wieder, die zuvor Saru häufig einnehmen musste: Die des Vermittlers.
So steht sie ein ums andere Mal zwischen den Fronten, baut Brücken zwischen Captain Pike und dem Sektion-31-Repräsentanten Ash Tyler und beschwichtigt ihren Kommandanten gar, als in knisternder Wildwest-Spannung der Showdown zwischen ihm und Saru droht.
Allerdings drängt sich in einigen Momenten der leise Eindruck auf, dass einige dieser Szenen vor allem deshalb untergebracht wurden, um die der Hauptaufmerksamkeit beraubte Sonequa Martin-Green nicht völlig beschäftigungslos wirken zu lassen.
Den Überraschungsauftritt des Abends legte in meinen Augen allerdings ausgerechnet Ash Tyler hin, denn Shazad Latif entpuppte sich mehr als einmal als Stimme der Vernunft: Er verwies erstmals auf den fragwürdigen Einfluss des roten Engels, deutete einen schädigenden Einfluss des Wesens auf Spock an und war so ziemlich der Einzige, der den eindeutigen Bruch der Obersten Direktive in der Folge als solchen klar benannte. Der Reiz seiner Rolle lag – zumindest in dieser Episode – in seiner Funktion als Paria und Fremdkörper auf einem Schiff, dessen Besatzung inzwischen als Kollektiv zusammengewachsen ist. Während er im Kontrast dazu jene dunklen Seilschaften repräsentiert, die zuvor durch Lorca, die Imperatorin Georgiou und Admiral Cornwell personifiziert wurden, scheint es beinahe zwangsläufig darauf hinauszulaufen, dass er einen Stellvertreter-Kleinkrieg gegen jenen Mann führt, der den Umbruch auf der Discovery herbeigeführt hat:

Captain Christopher Pike.
Der Befehlshaber der Discovery wirkt vielleicht in einigen seiner Szenen eher blass, inkonsequent und passiv. Dennoch obliegt es abermals in erster Linie Anson Mount, mit seiner großartigen Bildschirmpräsenz den Geist Star Treks zu transportieren. Seine stärkste Szene hat er meiner Meinung nach bei seinem Vier-Augen-Gespräch mit jenem Ash Tyler in der Messe, in dem er (im englischen Original deutlicher als im Deutschen) den nur mäßig verschleierten Vorwurf über sich ergehen lassen muss, im verlustreichen Krieg gegen die Klingonen durch Abwesenheit geglänzt zu haben – was ihn sichtlich in Mark und Bein trifft.
Sarus Schwester Siranna blieb eher im Schatten ihres großen Bruders. Zwar gelang es Hannah Spear recht gut, die offenherzige Eingeborene zu mimen, doch die Figur einer zweifelnden Priesterin, die wie ihr Vater mit den Ba’ul kollaborierte und hauptberuflich dafür Sorge trug, ihre Nachbarn in den Tod zu schicken, während sie im gleichen Atemzug hoffte, dass ihrem geliebten Bruder das gleiche Schicksal erspart bleiben würde, blieb weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Denn dass ausgerechnet sie, die eine Mitschuld an dem großen Leid trug, nach allem was sie mitangesehen hat so bereitwillig für eine Aussöhnung mit den völkermordenden Ba’ul plädiert, zeugt von den recht einfach gestrickten Lösungen, die diese eigentlich thematisch eher komplexe Folge leider zu häufig begleiten.
Neben diesen Hauptfiguren rutschten viele Personen, die noch in der letzten Woche die Haupthandlung bestimmten, ins zweite oder gar dritte Glied zurück.
Paul Stamets (Anthony Rapp) bleibt vor allem wegen seines euphorisch-wirklichkeitsfremden Dauergrinsens in Erinnerung, während sein Partner Hugh Culber (Wilson Cruz) von Zweifeln zerfressen wird, die nur oberflächlich berührt werden (wahrscheinlich wird es in kommenden Folgen noch weitere Ausführungen zu diesem Thema geben).
Selbst Sylvia Tilly (Mary Wiseman) – eigentlich die Lieblingsfigur der Autorenschaft – wurde dieses Mal vergleichsweise sehr wenig Beachtung geschenkt. Sie wertete vor allem Sensordaten der Sphäre aus, um überhaupt irgendeine Daseinsberechtigung in der Folge zu haben. Selbst dabei stand sie – zu meiner angenehmen Überraschung – sogar im Schatten des nur sporadisch mit Namen genannten Crewmitgliedes Airiam (Hannah Cheesman). Neben der kybernetischen Lebensform verdient schließlich auch Doktor Tracy Pollard (Raven Dauda) eine Erwähnung ehrenhalber, denn die Schiffsärztin wirkt zwar durchgehend ratlos, aber immerhin ehrlich in allen Szenen, in denen sie auftritt.
Aber während wieder vielen Mitgliedern der Discovery-Besatzung einige Dialogzeilen zuteilwurden, suchte man neuere Charaktere wie Nhan oder Jett Reno abermals vergebens.

Moral-von-der-Geschichts-Rad.
Was macht eine Person zu dem was sie ist?
Wird sie durch ihre Herkunft bestimmt?
Oder durch die Narben der Vergangenheit?
Oder durch die inneren Dämonen, die in einem jeden von uns ständig gegeneinander um die Oberherrschaft ringen?
In “Donnergrollen” geht es vor allem um solcherlei Fragen nach Identität, der Eigenwahrnehmung und den damit verbundenen Zweifeln.
Das können wir an Ash Tyler erkennen, den die Wirren des Krieges seiner Heimat, seiner Identität und seiner Familie beraubt haben.
Wir sehen es an Hugh Culber, der zwar von den Toten auferstanden ist, aber nicht nahtlos an sein altes Leben anzuknüpfen vermag.
Und wir sehen es an Saru, der nicht müde wird zu betonen, dass er nicht mehr derselbe Kelpianer ist, der einst seiner Heimatwelt entfloh. Doch auch wenn sein Traum, seine paradiesische Welt von der grausamen Tyrannei der gewissenlosen Ba’ul zu befreien, am Ende verwirklicht werden kann, muss er sich auf dem Weg dorthin einer unbequemen Erkenntnis stellen: Seine eigene Spezies hatte vor Äonen die Ba’ul durch Jagd an den Rand der Ausrottung gebracht und die Verteilung nach Tätern und Opfern, Jägern und Gejagten oder Fressen und Gefressen werden ist keinesfalls mehr die einfache Milchmädchenrechnung, die Sarus Identität über seine gesamte Sternenflottenkarriere bis dato maßgeblich begleitet hat. Die Grenzen zwischen Räubern und ihrer Beute sind verschoben worden und kein Kelpianer kann sich mehr hinter seiner Opferrolle verstecken.
So gesehen birgt das Aischylos-Zitat am Ende der Episode (siehe Denkwürdige Zitate) auch den Schlüssel zum Verständnis seiner selbst. Die Wahrheit über die eigene Identität zu erkennen ist meist kein schmerzfreier Prozess sondern ein langer steiniger Weg, an dessen Ende durchaus unangenehme Einsichten stehen können, wie sowohl Tyler, Culber und Saru in dieser Folge erfahren.

IV. Kritikwürdige Aspekte.

Unnötige Hektik.
Vergebung‘ ist ein großartiges Thema.
Kirk muss im Verlaufe mehrerer Kinofilme lernen, den Klingonen den Tod seines Sohnes zu verzeihen.
Picard hingegen kommt von “Angriffsziel Erde” bis “Star Trek – Der erste Kontakt” nicht so recht über die Narben hinweg, die die Borg ihm zugefügt haben.
Und selbst Worf als Waise eines romulanischen Angriffs auf den klingonischen Außenposten auf Khitomer zeigt bis zum zehnten Kinofilm immer wieder große Schwierigkeiten, den Angreifern von damals Absolution zu erteilen.
Kurzum: Vergebung erfordert Zeit.
So gesehen ist es etwas befremdlich dieser Folge dabei zuzusehen, wie ein klassisches Star-Trek-Thema, dem stets viel Raum eingeräumt wurde, hier plötzlich brachial über’s Knie gebrochen wird, nur um in einen Fünfzig-Minuten-Rahmen zu passen.
Donnergrollen” hätte inhaltlich jedenfalls deutlich das Potential gehabt in einer Doppelfolge, wenn nicht gar einer ganzen staffelübergreifenden Handlung ausführlicher behandelt zu werden. Das zu schnell abgebrannte Feuerwerk aus Enthüllungen, Wendungen und Verzweiflungstaten fühlt sich jedenfalls am Ende so überhastet an, dass man sich am Ende etwas überrumpelt fühlt.
Vor allem, weil viele inhaltliche Aspekte nicht ganz zu Ende gedacht wurden um stattdessen in einer viel zu oberflächlichen Lösung eines so komplexen Sachverhaltes zu münden.
Das beginnt bereits damit, dass Ash Tyler Recht hat.
Das Vorgehen Pikes im Orbit von Kaminar ist definitiv ein klarer Verstoß gegen die Oberste Direktive, egal wie sehr Burnham dieses Handeln mit völlig an den Haaren herbeigezogener Interpretationslust zu verteidigen versucht. Die Crew mischt sich nicht nur in die Entwicklung eines anderen Planeten ein, sondern trägt die Verantwortung für einen radikalen sozialen Wandel und macht so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was die Oberste Direktive von Sternenflottenangehörigen verlangt.
Pikes radikale Vorgehensweise im Angesicht der fremden Signale erinnert dabei ein wenig an die aggressive US-Politik unserer Zeit, die auf der Suche nach Erdöl sämtliche Prinzipien wie die demokratische Selbstbestimmung vergessen lässt, wenn es notwendig scheint, bequemer ist oder der Gegner schwächer erscheint. Es stellt sich die Frage, ob die Discovery auch nach Qo’noS, Romulus oder Tholia geflogen wäre, wenn in deren unmittelbarer Umgebung ein solches Signal aufgetaucht wäre.
Dabei will ich nicht falsch verstanden werden.
Dass die Oberste Direktive und die Souveränität einer fremden Spezies in Frage gestellt werden ist absolut angemessen im Angesicht eines systematischen Genozids mit globalen Ausmaßen. Es wäre ein perfektes, moralisches Dilemma in bester Star-Trek-Tradition, das man durch einen absichtlichen Bruch auf wunderbare Weise hätte behandeln können.
Aber nix da! Statt diese großartige Vorlage zu nutzen, versteckt sich Discovery hinter äußerst fadenscheinigen Fehlauslegungen, umschifft die weitreichenden Auswirkungen eines solchen interplanetaren Zwischenfalls und beschließt die Handlung mit einer gigantischen Menge an Friede, Freude und Eierkuchen.
Doch das ist beileibe noch nicht das Ende der Fahnenstange. Die weitreichenden gesellschaftlichen Umwerfungen dieser Episode hinterlassen mehr Fragen als Antworten.
Haben die Ba’ul die Kelpianer denn nun wirklich gegessen oder nur gekeult um zu verhindern, dass sie sich zu den Fressfeinden der Frühgeschichte entwickeln?
Wenn sich die Ba’ul seit Generationen außerhalb der Reichweite der Kelpianer mit einem bequemen technologischen Vorsprung auf dem Meeresgrund verstecken, wozu müssen sie dann überhaupt noch um die primitiven Kelpianer an Land scheren, deren Zahl bestenfalls um 30.000 lag?
Wie konnten die Ba’ul eine solch perfides System aufbauen, wenn ihre Bevölkerungszahl zwischenzeitlich auf 252 Mitglieder der Spezies (!) gesunken ist (von der genetischen Vielfalt die nötig wäre, um eine Population zu erhalten ganz zu schweigen)?
Und warum gab es laut den Aufzeichnungen der Sphäre über mehrere hundert Jahre gar keine (in Zahlen: null) unentwickelten Kelpianer, obwohl dies ein natürliches Entwicklungsstadium der Spezies ist? Hätten nicht auch sie dadurch am Rand der Ausrottung stehen müssen?

Dazu gab es einige äußerst fragwürdige Design-Entscheidungen.
Dass etwa Saru nunmehr in der Lage ist, Zahnstocher aus dem Kopf zu schießen, mag vielleicht in einer späteren Folge hilfreich sein, wirkte an dieser Stelle aber eher bemüht. Auch die Drohnen im Bauch vom Kaminar-Atlantis’ wirkten extrem ineffektiv, behäbig und störungsanfällig.
Vor allem aber die Erscheinungsform der Ba’ul irgendwo zwischen Armus, Sheliak und dem Alien HR Gigers stand in einem krassen Kontrast zu den aufwändigen Masken der Kelpianer, den CGI-Szenen um die Schmetterlinge auf Kaminar oder den Weltraumaußenaufnahmen im Orbit. Gerade für einen so zentralen Antagonisten hätte ich mir an dieser Stelle etwas mehr Substanz statt nebliger Formlosigkeit gewünscht, zumal nicht ganz ersichtlich wurde, warum entwickelte Kelpianer diese wehrhafte, magere und unappetitlich aussehende Spezies überhaupt jagen sollten – außer um den Planeten von diesem Anblick zu befreien.
Am Ende erscheinen die Ba’ul als Machtfaktor auch deshalb nicht sonderlich glaubhaft, weil es ihnen nicht einmal gelingt, mit ihrer überlegenen Technik zwei lumpige Kelpianer an Bord ihrer eigenen Unterwasser-Festung in Zaum zu halten. Wie soll diese Spezies jahrelang die Kelpianer dominiert, massenhaft abgeschlachtet haben und die Discovery ernsthaft bedrohen, wenn sie noch nicht einmal zu verhindern vermögen, dass ihre eigene hochentwickelte Technologie mit einigen wenigen Handgriffen gegen sie einsetzbar ist?
Doch es gibt auch andere Erklärungsansätze.
Vielleicht hat Discovery als Serie einfach den Punkt erreicht, an dem die massiven Budgetüberschreitungen Gretchen Bergs und Aaron Harberts für ihre Entlassung sorgten und rigide Sparmaßnahmen langsam Auswirkungen auf die Serie zeigten, die sich zuerst im Aussehen und der Konzeption dieser Spezies niederschlugen.
Aber noch ist die letzte Messe nicht gelesen!
Wie man als Star-Trek-Fan weiß, ist Vergebung ein langwieriger Prozess. Niemand kann vorhersagen, was auf Kaminar als Nächstes passiert. Wütende Kelpianer-Mobs, die ihre Rachegelüste an den ehemaligen Unterdrückern ausleben? Ein erbitterter Bürgerkrieg zwischen beiden einheimischen Spezies des Planeten? Oder zwischen verschiedenen Fraktionen der Kelpianer mit unterschiedlichen Zielen? Ethnische Säuberungen oder gar eine Teilung der Welt in eine kelpianische und eine von den Ba’ul bewohnten Hälfte? Oder droht gar der totale gesellschaftliche Kollaps nach Jahren der kelpianischen Unselbständigkeit?
Auch wenn die Folge die Chance auslässt, ein komplexes und zeitgemäßes Bild eines Planeten im Umbruch zu zeichnen, lässt es dennoch ein Hintertürchen für zukünftige Probleme offen. So wie sich die Klingonen in “Lichtpunkte” mit den Nachwehen der politischen Neuordnung auseinandersetzen müssen, bleibt Discovery in Zukunft gleichermaßen die Möglichkeit offen, ohne rosarote Brille einen kritischen Blick in Richtung Kaminar zu werfen. Immerhin bietet dies immense Möglichkeiten sowohl für die Figur des Saru, als die gesamte Sternenflotte, die an der Entwicklung eine maßgebliche Mitschuld tragen würde. Spätere Autoren könnten das moralische Dilemma, das man hier achtlos links liegengelassen hat, statt es zum Gegenstand der Folge zu erheben, in kommenden Staffeln noch immer in den Mittelpunkt der Betrachtungen stellen.

Kanonbrüche und Logiklöcher.
Zuerst die gute Nachricht: Der Pilzantrieb erhält die zweite Betriebspause der Staffel!
Doch dem folgt auch schon die schlechte: Discovery produziert nahtlos ein Logikloch nach dem anderen und die Liste bleibt selbst dann lang, wenn wir einige von ihnen bereits im vorangegangenen Punkt thematisiert haben.
Zum einen gibt es da die kleinen Verständnisfehler, die beweisen, wie wenig Star Trek die Autoren dieser Episode wirklich gesehen haben oder wie unausgeprägt ihr Grundverständnis der Sternenflottentechnologie ist.
Abgesehen von der völligen Verdrehung der Obersten Direktive sollte ihnen jemand auch erklären, dass Photonentorpedos nicht unbedingt Präzisionswaffen sind. Die Idee, maximal zehn Meter hohe Pylonen in der Mitte von dörflichen Siedlungen mit Materie-Antimaterie-Explosionen auszuschalten ist jedenfalls ähnlich unglaubwürdig wie eine Operation am Gehirn mit einem Schlagbohrer.
Nicht minder problematisch scheint, dass Saru sich auf die Planetenoberfläche zu beamen versucht, während die USS Discovery bei rotem Alarm und mit mit ausgefahrenen Schilden einer nominell überlegenen Flotte an Ba’ul-Schiffen gegenübersteht. Dass er für seine Flucht einen Countdown von sechzig Sekunden einstellen muss, ist nicht nur ein Novum in der Star-Trek-Geschichte, sondern auch das i-Tüpfelchen dieser Liste an Fehlinterpretationen.
So ganz wurde mir ja auch nicht klar, wie sich Pike vom Saulus zum Paulus wandeln konnte. Seine Skepsis gegenüber der Idee, Saru auf die Planetenoberfläche zu beamen, war – wie man im weiteren Verlauf der Folge sehen konnte – mehr als berechtigt. Natürlich kann man da auf die durchaus berechtigten Einwände der Xeno-Expertin des Schiffes hören und seine Meinung ändern. Aber als Captain hätte er die Situation entscheidend entschärft, wenn er seine Leute angewiesen hätte, sich eines der anderen viertausendfünfundfünfzig Dörfer für einen Erstkontakt auszusuchen, um zu verhindern, dass Saru durch den Kontakt mit seiner eigenen Familie emotional kompromittiert wird.
Aber wie wertvoll ist schon die Nachvollziehbarkeit von Kommandanten, wenn es primär um die Einleitung von Charaktermomenten geht?
Die Abwesenheit des erzählerischen Allheilmittels der Sporen in dieser Episode heißt zudem nicht gleich automatisch, dass die Folge frei von einem Zauberende wäre, das arg an so manche Doctor-Who-Episode erinnert. Die übermächtigen Pilze wurde schlichtweg von einem omnipotenten roten Engel ersetzt und der Tag wird durch dessen nicht näher bestimmbare, höher entwickelte Technologie gerettet. Hinzu kommt, dass erst das gesammelte Wissen einer verstorbenen Sphäre der Crew auf die Sprünge helfen muss.
Im Endeffekt hängt auch ohne Myzel-Netzwerk abermals die gesamte Handlung am Tropf höherer Einflüsse. Es scheint beinahe, als wären die Autoren gar nicht mehr in der Lage Drehbücher zu schreiben, in denen die Figuren Probleme aus eigener Kraft lösen. Egal ob Pilz, roter Engel oder Sphäre – der Trend geht eindeutig in eine Richtung, in der die Charaktere sich eher passiv mit den Konsequenzen der Handlung dritter Parteien auseinandersetzen, statt allein durch ihre Aktionen am positiven Ausgang beteiligt zu sein.

Das könnten jetzt wunderschöne Schlussworte sein, wenn mich eines nicht noch so sehr stören würde, um es einfach unter den Tisch fallen zu lassen.
Das Shuttle, das Saru vor achtzehn Jahren von Kaminar abholte, war in den Short Treks eindeutig mit der Kennung SHN-03 versehen, was auf eindeutig auf die Shenzhou verweist. In dieser Episode erfahren wir jedoch, dass das Shuttle in Wirklichkeit von der USS Archimedes stammte, auf der Georgiou anno dazumal diente.
Klar können solche Fehler passieren und sind bei aller Kritik auch ein fester Bestandteil Star Treks, der arroganten Besserwissern wie mir immer wieder die Möglichkeit bietet, mich darüber im Internet lustig zu machen. Aber die Produzenten der Serie gingen noch einen Schritt weiter: In den Rückblenden aus dem Short Trek “The Brightest Star” bearbeitete man das störende ‘Nummernschild‘ insofern, dass der Hinweis auf die Shenzhou ersatzlos entfiel und es damit ungleich besser in den Kanon passt.
Zeitgleich ist der Short Trek aber noch immer in unbearbeiteter Form verfügbar und bietet ein völlig anderes Bild mit einer völlig anderen Aussage. Statt einen Fehler produziert zu haben, hat man sich dazu entschieden, den Kanon unter Beibehaltung des Makels in einem weniger beachteten Short Trek einseitig zurechtzubiegen.
Diese revisionistische Entwicklung ist – besonders auf die unglaublichen vielen Kanonbrüche bei Discovery zur eigenen Seriengeschichte und dem größeren Star-Trek-Rahmen – ganz besonders bedenklich. Frei nach dem Motto ‘was nicht passt, wird passend gemacht‘ negiert man die Bedeutung jenes Short Treks, dem man eigentlich die gesamte Grundlage dieser Folge zu verdanken hat. Nachträglich eine gut gemeinte, aber verspätete Verbesserung nachzuschieben ist in etwa so, als würde man am Lehrertisch vor den Augen der gesamten Klasse mit Tipp-Ex seine Abitur-Prüfung in Mathematik korrigieren, nur im Anschluss darauf zu bestehen, dass die Gesamtnote von fünf auf eins geändert wird: Einfach sehr, sehr peinlich.

V. Fazit.
Donnergrollen” passt.
Es fügt sich nahtlos in den größeren Rahmen der staffelübergreifenden Handlung ein, orientiert sich an einem Short Trek und dessen Vorarbeit und schiebt die Suche nach Spock für einen lohnenswerte Abstecher auf Sarus Heimatwelt auf. Sie bricht zugunsten des Kelpianers Saru mit dem einseitigen Fokus auf Burnham, gibt den Figuren Platz zur Selbsterkenntnis und verzichtet gar auf den Einsatz des Sporenantriebes.
Dennoch bleibt die Folge weit hinter ihren Erwartungen zurück.
Sie verrennt sich in zu kurzer Zeit in zu einfachen Lösungen, verpasst es ein traditionelles Star-Trek-Thema angemessen zu behandeln und versagt dabei, ein schlüssiges Bild von den Zuständen auf Kaminar zu zeichnen. Hinzu kommt erschwerend, dass die Autoren ein ums andere Mal Verständnismängel für den erzählerischen Rahmen der Franchise offenbaren, die Geschicke der Crew höheren Mächten überlassen und die besorgniserregende Tendenz zeigen, den Kanon nach ihrem Geschmack zurechtzubiegen.

Bewertung.
Schnellschuss mit viel Luft nach oben.


VI. Schluss
.
Am Ende des Abends sind sich viele Trekkies einig: Es gibt eine Menge Kritikpunkte an der sechsten Folge der zweiten Staffel “Star Trek: Discovery“, aber spätestens seit dem Start der zweiten Season ist die Grundstimmung vermehrt positiv.
Auch wenn “Donnergrollen” seine deutlichen Fehler hatte, lag sie qualitativ noch weit über dem Standard der ersten Staffel, die Fans mehr als einmal vor den Kopf gestoßen hat. Und spätestens, seitdem Captain Pike das Ruder übernommen hat, ist die optimistische Grundstimmung von Bord der USS Discovery auch auf die Fans übergeschwappt, auch wenn der ein oder andere dem Frieden noch nicht ganz trauen mag.
Der Trend geht jedenfalls eindeutig nach oben und es folgen hoffentlich noch viele angeregte Diskussionen dieser Art in Kneipen, vor dem heimischen Fernseher oder den Kommentarspalten von Internetrezensionen. Denn nach zwölf Jahren Serienabstinenz, die Star Trek erdulden musste, haben die Fans endlich wieder etwas, worüber es sich trefflich zu streiten lohnt.

Denkwürdige Zitate.

Es ist geradezu unfassbar Sie wieder bei uns zu haben, Dr. Culber…”
“‘Unfassbar’ trifft es, ja.
Saru und Hugh Culber

Etwas auszuhalten, das niemand für möglich gehalten hat, kann einen durchaus… sagen wir ‘verwandeln’.
Saru

Was ist ein Kelpianer ohne Angst?
Saru

Und jetzt, bei den Milliarden von Planeten in unserer Galaxis, taucht das Signal ganz plötzlich über der Heimatwelt meines ersten Offiziers auf. Wie wahrscheinlich ist das?
Das ist sicher kein Zufall.”
Christopher Pike und Michael Burnham

Klopfen wir einfach mal an und sehen, was sie sagen…”
Pike

Achtzehn Jahre habe ich davon geträumt in mein Dorf zurückzukehren. Es hat sich kein Deut verändert, aber ich sehe es jetzt mit ganz anderen Augen.
Saru

Trinken Menschen von der Erde Tee?”
Siranna

Kehr’ zurück zu den Sternen, Saru. Dort bist Du besser aufgehoben.
Siranna

Wir suchen also etwas im Archiv der Sphäre das uns helfen kann!
Klar, dafür sind Airiam und ich ja hier und wir werden es herausfinden.
Da ist es!
Also mit ‘wir’ da meinte ich Airiam…”
Burnham, Sylvia Tilly und Airiam

Wieso bist Du zurückgekehrt? Alle anderen dachten, Du wärst tot! Aber als Du verschwunden bist habe ich das Licht gesehen, das in den Himmel gestiegen ist. Ich bin Priesterin geworden, um das Licht zu suchen; um Dich zu suchen! Auch wenn ich mich nach Dir gesehnt habe, hat ein Teil von mir gehofft Dich nie wieder zu sehen. Weil ich gehofft habe, dass Du frei bist.
Siranna

Faszinierend…”
Burnham

Was Ihr für den Frieden haltet rechtfertigt nicht, uns alle abzuschlachten! Kelpianer sind mehr als ihre Instinkte.
Saru

Und wenn die Geschichte sich wiederholt? Wir dürfen nicht zulassen, dass die Ba’ul ausgelöscht werden!
Pike

Hier spricht Captain Pike. Ich werde nicht zulassen, dass Sie eine ganze Spezies auslöschen. Aus Angst vor den Kelpianern verschließen Sie sich einer friedlichen Lösung. Die Sternenflotte kann Ihnen dabei helfen, ein neues Gleichgewicht auszuhandeln, dass den Schutz aller auf Ihrer Welt ermöglicht. Sollten Sie sich jedoch dafür entscheiden auf Kaminar alle Kelpianer ermorden zu wollen, werden Sie zu unserem Feind. Überlegen Sie gut.
Pike

Dieser letzte Krieg, Sir, hat von allen Beteiligten seinen Tribut gefordert. Einige sind noch immer nicht drüber hinweg.
Ash Tyler

Er, der lernen will, muss leiden. Und selbst zur Stunde des Schlafs…”
“… tröpfelt die Qual zum Herzen. Und widerstrebend werden wir dabei klug.”
Burnham und Saru zitieren Aischylos

Ich bin mir ganz sicher, wenn Sie die Gelegenheit dazu hätten, würden Sie für Ihren Bruder dasselbe tun.
Wenn ich ihn finde…”
Saru und Burnham

Season 1

Besprechung Episode 01 & 02
Besprechung Episode 03
Besprechung Episode 04
Besprechung Episode 05
Besprechung Episode 06
Besprechung Episode 07
Besprechung Episode 08
Besprechung Episode 09
Besprechung Episode 10
Besprechung Episode 11
Besprechung Episode 12
Besprechung Episode 13
Besprechung Episode 14
Besprechung Episode 15

Season 2

Besprechung Episode 16
Besprechung Episode 17
Besprechung Episode 18
Besprechung Episode 19
Besprechung Episode 20

Sebastian Blasek (auch als Turon47 bekannt) ist in selbst seinen späten Dreißigern noch immer ein großer Star-Trek-Fan, nachdem er 1988 das erste Mal “Raumschiff Enterprise” im Westfernsehen sehen durfte. Aufgewachsen in einem Staat den es nicht mehr gibt, wohnt er heute in Potsdam, wo er Deutsch und Geschichte studiert hat. Der anglophile Fußballfan schreibt in seiner spärlichen Freizeit Artikel für die Star-Trek-Tafelrunde “Hermann Darnell” und schläft am Wochenende gern aus.

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Autor: Gastautor

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