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Driven to Kill – Ein letztes Highlight

Die Zeit vergeht wie im Flug. Bald ein Jahrzehnt hat Driven to Kill auf dem Buckel.

Inhalt:
Ruslan Drachev (Steven Seagal) ist ein russischer Krimiautor mit einer Vergangenheit in der russischen Mafia, der auf dem Weg zur Hochzeit seiner Tochter ist. Diese wurde jedoch in ihrem Haus von einigen russischen Mobstern überfallen und schwer verletzt. Ruslan’s Exfrau stirbt dabei. Getrieben von Hass und Trauer geht Ruslan auf einen brutalen Rachefeldzug.

Seagal als Russe. Das bekamen wir schon damals in Seagals letztem Kinowerk Half Past Dead zu sehen. Und allzu gute Erinnerungen haben wir an dieses Werk ja nicht. Schlechte Vorzeichen?

Nun, zwischen 2007 und 2010 herum hatte unsere fleischgewordene Aikido-Kampfmaschine so was wie einen DTV-Lauf. Der filmische Output Seagals war für eine kurze Zeit einiges besser als die vorherigen Ostblock-Streifen wie Out for a Kill oder The Foreigner.

Kill Switch-Regisseur Jeff King war auch für Driven to Kill und hat hier definitiv mehr richtig als falsch gemacht. Er hatte verstanden, dass ein Film dieses Schauspielers keine hirnlos-verschachtelte Geschichte mit Pseudo-Twist benötigt, sondern einfach nur harte Action, einen cool spielenden Darsteller, der seine Szenen auch mal selbst runterspielt und dazu noch ein paar blutige Shootouts und fertig. Unterstrichen mit passender Polka(!)-Musik und abwechslungsreichen Locations, ist dieser Filme alleine von diesen Punken her sehenswert.

Seagal als russischen Gangster zu sehen macht nicht nur Spass. Nein, der gute Steven macht dies sogar noch sehr glaubwürdig. In jeder Szene kauft man ihm den bösen Ruslan ab. Ich spreche Seagal nicht plötzlich grossartige Schauspielleistungen zu. Aber für Rollen wie diese wurde dieser Mann geboren. Und hier ist er ganz in seinem Element. Mit russischem Akzent sprechend, prügelt, sticht, haut und schiesst sich der gute Ruslan seinen Weg durch 98 kurzweilige Filmminuten. Die anderen Darsteller bringen ebenfalls eine anständige Leistung.

Die erste halbe Stunde des Films ist noch die etwas ruhigere. Erst nach gut dreissig Minuten folgt die erste typische Seagalsitation. Spontan erledigt Ruslan hier ein paar Waffendealer, die ihm partout nicht glauben wollten, dass er kein Cop sei. Schlag auf Schlag (höhö) gehts weiter. Es folgen Auseinandersetzungen zwischen Seagal und den Bad Guys in einem Strip Club, einem Parkhaus, einem Spital, etc. Hier geht echt die Post ab.

Jeff King holt aus dem eher bescheidenen Budget sehr viel raus. Klar, grosse Explosionen oder sonstigen Schnick-Schnack gibts hier nicht zu sehen. Dafür wirklich eine Menge an Shootouts und Fights. Und wer sich wie üblich Sorgen macht, dass Seagal hier mal wieder auf der faulen Haut sass und lieber die Stuntmen seine Szenen übernehmen liess, der kann beruhigt sein. Seagal prügelt sich hier höchstpersönlich mit seinen Kontrahenten. Zudem hat Stevie wohl wieder vermehrt auf die Keksdose verzichtet und mal wieder den einen oder anderen Salat verdrückt. Rank und schlank ist er zwar immer noch nicht. Muss er auch nicht sein, solange er noch so wie hier zuschlägt.

Dies ist ein Seagalfilm. Und sogar ein richtig knackiger. Das Drehbuch ist vielleicht kein Meisterwerk – jedoch weit weg von Attack Force-Grütze oder Shadow Man-Alpträumen. Einfach ein gradliniger Hirn-aus-Film.

Fazit. Driven to Kill war und ist Seagals bester Film seit Exit Wounds. So gut wird er nie mehr.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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