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Headshot – Das neue Werk von “The Raid”-Star Iko Uwais

Als ich vor fünf Jahren zum ersten Mal The Raid gesehen habe, hat sich dieses Filmerlebnis wie der Beginn einer neuen Ära des asiatischen Actionkinos angefühlt. Die Fortsetzung The Raid 2 enttäuschte mich zwar irgendwie. Doch eines war ganz klar. Hauptdarsteller Iko Uwais ist der neue Star des Martial Arts-Kinos. Sein neues Werk trägt den zuckersüss-romantischen Titel Headshot.

Inhalt:
Ein junger Mann (Iko Uwais) wird mehr krepierend als lebendig an einem indonesischen Strand angespühlt. Nach einigen Wochen im Koma kommt er wieder zu sich, kann sich jedoch an nichts mehr erinnern. Weder was mit ihm passiert ist, noch wie er denn eigentlich heisst. Die Krankenschwester Ailin (Chelsea Islan) nimmt sich dem hilflosen Patienten an, gibt ihm den Namen Ishmael und versucht mit ihm herauszufinden, was Ishmaels Vorgeschichte denn sei. Da wird Ailin plötzlich von einer brutalen Gang entführt und Ishmael muss sich entscheiden. Soll er zu seinem vorherigen Leben zurückkehren oder wird er sich für Ailin einsetzen?

Kann Headshot als würdiges Nachfolgewerk von The Raid 2 angesehen werden? Ist die Story packend? Und vorallem, kann Iko Uwais auch ohne The Raid-Regisseur Gareth Edwards punkten?

Reden wir nicht gross drum herum. Headshot ist richtig geiles Actionkino. Die Story kommt zwar etwas schwer in Gange, aber wenn der Actionzug mal Fahrt aufgenommen hat, wird bis zur Endstation nicht mehr gebremst. Alter Falter. Und ja, die Story packt ungemein. Das liegt auch am vorhandenen Talent der beiden Hauptdarsteller, denen man einfach zuschauen will. Nicht, dass Headshot plötzlich zum grossen Drama mutierte. Aber Uwais und Islan haben dem Zuschauer die Geschichte einfach richtig gut verkauft.

Iko Uwais drehte hier mit den beiden Regisseuren Kimo Stamboel und Timo Tjahjanto. Und nein, ich kenne bislang noch keines der vorherigen Werke dieser beiden Gentlemen und kann somit auch keinen Vergleich ziehen. Aber Stamboel und Tjahjanto haben hier einen sehr guten Job gemacht. Headshot wirkt vielleicht technisch nicht so ausgeklügelt wie die beiden Raid-Filme,  dafür machen die Actionsequenzen trotzdem richtig spass. Zudem haben Stamboel und Tjahjanto bei diversen Fightszenen eine Shaky Cam-Idee aufgebracht, welche mal nicht kaschieren soll, dass der Hauptdarsteller nichts kann, sondern dem Zuschauer das Gefühl vermitteln soll “hier ist die Kacke gerade so richtig am dampfen” – und der Zuschauer steckt hilflos mittendrin.

Uwais, ich kann den Mann nicht genügend Loben, ist eine Wucht. Mit der harmlosen Ausstrahlung eines Krankenpflegers ausgestattet, kann der Mann körperliche Leistungen vollbringen, die mich unglaublich zu begeistern wissen. Pencak Silat, die Kampfkunst, die Uwais seit seinem zehnten Lebensjahr ausübt, wirkt zudem frisch. Nichts gegen alles Kung Fu-Aikido-Karate-Boxen in US Produktionen, aber Silat wirkt für uns Zuschauer immer noch neu und unverbraucht.

Und auch das Stuntteam von Headshot muss gewürdigt werden. Headshot ist der totale Abnützungskampf einer Hauptfigur. Und so wirken auch die Kämpfe, die Ishmael im Film austragen muss. Kein Gegner schenkt ihm den Sieg. Das Überleben muss sich Ishmael stets hart erarbeiten, auf Kosten seines Körpers. Und hier wirken die Kämpfe so übel real, dass alleine schon das Zuschauen weh macht. Beispiel gefällig? Da haut Ishmael einem Typen eine alte Schreibmaschine entgegen und dem Bad Guy stecken danach diverse Typenhebel in der Hand fest. Aua. Nein, für zarte Seelen ist dieser Film definitiv nicht gemacht.

Fazit: Headshot ist ein richtig hartes und feines Stück asiatisches Action-/Martial Arts-Kino. Der Film machte fast alles richtig und wirkt nur am Anfang etwas langatmig. Wer The Raid mag, wird auch Headshot mögen. Ich habe die Zukunft des Actionkinos gesehen – und die Zukunft heisst Iko Uwais.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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