Denkt man an Arnold Schwarzenegger, denkt man an eine kaltblütige Killermaschine und an viel Filmblut. Doch der 68jährige kann auch anders, was sein aktuelles Werk Maggie beweist.
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Maggie Vogel (Abigail Breslin) hat ein Problem. Sie wurde durch den Biss eines Zombies zum langsamen Sterben verurteilt. Die Ärzte geben Maggie noch acht Wochen. Ihr Vater Wade (Arnold Schwarzenegger) darf seine schwerkranke Tochter für ihre letzten Wochen mit auf die Familienfarm nehmen. Und Wade muss feststellen, dass er seine Tochter gehen lassen muss.
Diesmal gibts kein «Hasta la vista, Baby» und kein «I’ll be back«. Denn dies ist der vielleicht erste Versuch Schwarzeneggers richtiges Schauspiel abzuliefern. Nie spielte die «Steirische Eiche» in einem kleineren Film mit. Das Budget betrug etwa nur 5 Mio. US-Dollar und Schwarzenegger verzichtete komplett auf eine Gage.
Und wer bei der Idee «alternder Actionstar trifft auf Zombies» nun auf ein Werk wie Dolph Lundgrens Battle of the Damned hofft, wird wohl schwer enttäuscht werden. Maggie ist definitiv mehr Familiendrama als Horrorfilm. Gemetzel hält sich in ganz kleinen Grenzen. Gorefaktor? Minimal.
Ich könnte den Film als stellenweise langatmig bezeichnen. Doch bin ich nicht sicher, ob nicht doch auch die stilleren Minuten das Gesamtwerk Maggie abrunden. Mehr Drive würde den Film in eine andere Richtung lenken. Denn schlussendlich gehts in Maggie nicht um herumlaufende Tote und Gedärme, sondern um die bedingungslose Liebe eines Vaters zu seiner Tochter und vice versa.
Arnold Schwarzenegger liefert eine schlicht grossartige Leistung ab. Ohne gross Emotionen zu spielen, schafft er es alleine mit seiner Mimik den stillen und dramatischen Szenen eine weitere Dimension zu verschaffen. So gut war er noch nie. Abigail Breslin, bekannt aus Signs, Little Miss Sunshine und Zombieland, spielt die Titelfigur Maggie ebenso gut. Die Angst des Mädchens vor der Transformation, die Sorge um ihre Familienmitglieder und gleichzeitig die wachsende Gier auf Fleisch, all das wird von der 19jährigen Schauspielerin wunderbar dargestellt. Als Stiefmutter von Maggie ist Nip/Tuck-Star Joely Richardson zu bewundern. Ihre Rolle fällt eine Spur kleiner aus als die von Schwarzenegger und Breslin, vermag aber trotzdem in ihren Szenen wunderbar zu überzeugen.
Fazit: Regiedebütant Henry Hobson liefert mit Maggie einen wunderbaren kleinen Film ab, auf welchen man sich emotional jedoch voll und ganz einlassen muss, um ihn geniessen zu können. Wer jedoch den üblichen Schwarzeneggerkracher erwartet, wird schwer enttäuscht werden.
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